Das Schloss in Groß-Peterwitz

Wo jetzt die Schule in Groß-Peterwitz steht, erhob sich früher, in dichtem Walde, ein schönes Schloss. Von diesem sollen unterirdische Gänge in die Malzfabrik, ja sogar bis Janowitz geführt haben. Die Besitzer waren Räuber, und ihr Anführer hieß Peter. Nach ihm soll der Ort den Namen führen. Die Räuber überfielen die Wanderer in dem dichten Walde, drangen aber auch in die Dörfer ein, stahlen Vieh und Kleidungsstücke und zündeten die Häuser an. Den Raub vergruben sie unter der Erde, wo jetzt Franzes Scheune steht, oder im Widonsch, dem tiefen Graben, der durch das Dorf führt. Dort hatten sie eine Höhle, und mancher Gefangene musste darin sein Leben lassen. Später wurden die Räuber gefangen und an den Bäumen des Waldes aufgeknüpft. Von da an hatte die Umgegend Ruhe. Ihre Nachkommen sollen an den Außenmauern neben der Kirche liegen, dort, wo die weißen Marmorsteine stehen.

Schülerniederschrift, Gr.-Peterwitz, Georg Hyckel, Was der Sagenborn rauscht, Ratibor 1924, S. 29